Verlässliche Daten über unsere Lebens­grundlage

Die biologische Vielfalt bildet eine Lebensgrundlage der Schweiz. Deshalb ist es wichtig, ihren Zustand und ihre Entwicklung zu kennen. Zudem hat sich unser Land mit der Unterzeichnung der UN-Biodiversitätskonvention verpflichtet, die biologische Vielfalt langfristig zu überwachen. Zu diesem Zweck hat das Bundesamt für Umwelt BAFU das Biodiversitätsmonitoring Schweiz ins Leben gerufen.

Aufgabe und Ziele

Im Biodiversitätsmonitoring Schweiz BDM wird die langfristige Entwicklung der Artenvielfalt ausgewählter Pflanzen- und Tierarten erhoben. Das BDM richtet das Augenmerk auf die Erhebung von häufigen und verbreiteten Arten und zeigt somit vor allem die Entwicklungen in unserer Normallandschaft. Das BDM ist das zentrale Element zur Überwachung der Biodiversität in der Schweiz. In Anlehnung an die Arealstatistik und an das Landesforstinventar wurde ein systematisches Stichprobenraster gewählt. Dieses besteht aus drei Messnetzen, welche die ganze Schweiz überziehen.

Zusammen mit anderen Umweltinformationen bilden die BDM-Daten eine wichtige Basis für die Naturschutzpolitik und für andere Politikbereiche, die einen grossen Einfluss auf die Biodiversität haben, wie beispielsweise die Land- und Forstwirtschaft.

Eindruck von der BDM-Feldarbeit: Eine Mitarbeiterin kniet im Gras und erfasst alle vorkommenden Pflanzenarten. Zu deren Bestimmung muss sie auch eine Lupe zu Hilfe nehmen.

Beitrag und Besonderheiten

  • Auf allen Untersuchungsflächen erstellt das BDM möglichst vollständige Artenlisten. Somit wird auch das Verschwinden von Arten mit grosser Wahrscheinlichkeit erkannt.
  • Die Feldmitarbeitenden des BDM besuchen nicht nur bekannte Biodiversitäts-Hotspots oder Fundorte von Raritäten, sondern zufällig bestimmte Orte, die sonst kaum untersucht würden.
  • Das BDM erhebt häufige und verbreitete Arten, die normalerweise nicht erfasst werden.
  • Wiederkehrende Erhebungen am exakt gleichen Ort mit der genau gleichen Methode erlauben präzise Aussagen zur Veränderung der Artenvielfalt.

Weitere Programme

In der Schweiz gibt es eine Reihe weiterer Programme, die Angaben zur biologischen Vielfalt unseres Landes machen:

Eine Übersicht über sämtliche Monitoring-Programme des Bundes zum Thema Biodiversität findet sich auf der Website des Bundesamts für Umwelt.

  Zur Übersicht des BAFU

Programme der Kantone

In den Kantonen Aargau, Thurgau, Graubünden, Luzern, St. Gallen und Appenzell finden Erhebungen auf einem der BDM-Messnetze statt. Dabei wird die Stichprobe so verdichtet, dass insgesamt aussagekräftige Ergebnisse für das betreffende Projektgebiet erzielt werden. Die kantonalen Programme werden mit dem BDM Schweiz koordiniert. 

Ergebnisse des BDM

Eindruck von der BDM-Arbeit: Ein Mitarbeiter gibt am Computer die Art-Daten in eine Datenbank ein.

Das BDM trägt zur Verbesserung der Kenntnisse über die Biodiversität bei. Die Daten werden von zahlreichen Akteuren nachgefragt. Wir haben einige Beispiele zusammengestellt, wie die Ergebnisse des BDM benutzt werden.

  Ausgewählte Resultate

Neue Publikationen mit BDM-Daten

Advancing forest inventorying and monitoring

by Ferretti, M., Fischer, C., Gessler, A. et al.

Forests are under pressure and going through rapid changes. However, current inventorying and monitoring (IM)…
Rising temperatures are leading to increased prevalence of warm-affinity species in ecosystems, known as thermophilisation.…
We adopted a landscape-scale approach to analyze the genetic patterns (diversity, structure, and differentiation) of…

Geochemischer Bodenatlas der Schweiz

by Reusser, J. E., Siegenthaler, M., Winkel, L. H. E., Wächter, D., Kretzschmar, R. & Meuli, R. G.

Reusser, J. E., Siegenthaler, M., Winkel, L. H. E., Wächter, D., Kretzschmar, R. & Meuli,…

 Alle Publikationen

Sonderheft Hotspot

Cover des Hotspot-Sonderhefts zu 20 Jahren Biodiversitätsmonitoring Schweiz.

Das Hotspot Sonderheft zu 20 Jahren BDM zeigt, wer hinter den Daten steckt und beleuchtet aktuelle Entwicklungen der Biodiversität.

Nationale Datenbanken

BDM-Daten mit den Artnachweisen werden an das jeweilige nationale Daten- und Informationszentrum weitergeleitet und in dessen Datenbank integriert. Die Daten der Gefässpflanzen gehen an Info Flora, diejenigen der Moose an Swissbryophytes und diejenigen der Tagfalter, Schnecken und Gewässerwirbellosen an info fauna.