Messnetz Landlebensräume

Die Untersuchungen zur Biodiversität eines Lebensraums finden auf einer kleinen Fläche statt. Die Methode verlangt eine sehr sorgfältige Arbeitsweise. Bereits im Feld werden die Pflanzenarten mit Hilfe einer Smartphone-App erfasst. Moose und Schnecken werden gesammelt und zur Bestimmung an Spezialistinnen und Spezialisten weitergegeben.

Vorgehen

Eindruck von der BDM-Feldarbeit: Eine Botanikerin kniet in einer Bergwiese und betrachtet eine Pflanze durch die Lupe.

Für die Erhebung von Pflanzen, Moosen und Schnecken in einem Lebensraum suchen BDM-Feldmitarbeitende die Stichprobenflächen von zehn Quadratmetern mittels GPS- und Magnetsuchgerät. Ist der Magnet einmal lokalisiert, wird die Probefläche mittels einer 1,8 Meter langen Schur markiert.

Bereits im Feld werden die Pflanzenarten mit Hilfe einer Smartphone-App erfasst. So erübrigt sich das Übertragen vom Feldbuch in den Computer. Manchmal ist es aber auch nötig, Arten mitzunehmen und zu Hause nachzubestimmen. Moose und Schnecken werden zur Bestimmung an Spezialistinnen und Spezialisten weitergegeben.

Stichprobenfläche

In der Landschaftszeichnung ist die kreisförmige Stichprobenfläche eingezeichnet.

Die kreisförmige Stichprobenfläche in Landlebensräumen beträgt 10 Quadratmeter und ist oben zur Verdeutlichung in oranger Farbe hervorgehoben.

Messnetz

Reliefkarte der Schweiz mit Seen und Flüssen und darin eingezeichnet das sehr regelmässige Stichprobenraster des Messnetz Landlebensräume. Es gibt praktisch keine Lücken im Messnetz, ausser im Hochgebirge (unzugängliche Flächen) sowie Stichprobenpunkte, die in einem der grossen Seen zu liegen kommen.

Das Messnetz zur Artenvielfalt in Lebensräumen umfasst rund 1450 Messpunkte von je zehn Quadratmetern. Als Lebensräume werden Wald, Wiesen und Weiden, Siedlungen, Äcker, Alpweiden und Gebirgsflächen unterschieden. Erhoben werden Gefässpflanzen, Moose und Schnecken.

Schritt für Schritt

Die Bildstrecke begleitet eine BDM-Mitarbeiterin beim Besuch einer Probefläche. Klicken Sie auf die Bilder für eine grösseren Ansicht.

  • Die Feldmitarbeiterin bedient ein gelbes Magnetsuchgerät um das Zentrum der Stichprobenfläche zu finden.
    1
    Die BDM Feldmitarbeiterin lokalisiert die Stichprobenfläche mithilfe von GPS und Magnetsuchgerät. Im Boden ist ein Magnet vergraben, damit die Fläche alle 5 Jahre zentimetergenau wiedergefunden werden kann.
  • Auf dem Bild zu sehen ist, wie die Feldmitarbeiterin mittels einer Schnur, die am Holzstock befestigt ist, den Radius der Stichprobenfläche abmisst.
    2
    Innerhalb einer Kreisfläche von 10 Quadratmetern bestimmt die BDM-Feldmitarbeiterin alle Gefässpflanzen. Die am Mittelpfosten befestigte Schnur hilft, den vorgegebenen Radius einzuhalten.
  • Die Botanikerin gibt die gefundenen Arten ins Smartphone ein.
    3
    Jede identifizierte Pflanzenart wird in der BDM-App notiert.
  •  Botanikerin beim Blick durch die orangefarbene Bussole, einem Gerät aus der Vermessungstechnik, das die genaue Bestimmung der Himmelsrichtungen erlaubt.
    4
    Mit Hilfe einer Bussole bestimmt die Feldmitarbeiterin 8 Stellen am Rand der Stichprobenfläche für die Bodenproben.
  • Die Feldmitarbeiterin hat eine Bodenprobe gestochen. Das überschüssige Bodenmaterial wird mit einer Maurerkelle vom Probenstecher abgetrennt.
    5
    Der normierte Probenstecher entnimmt auf einer quadratischen Fläche von 125 Quadratzentimeter den Oberboden und die Streu bis in 5 Zentimeter Tiefe.
  • Die Bodenprobe wird in eine weisse Tragtasche verpackt.
    6
    Die Bodenproben werden in einen Sack verpackt, damit sie später im Labor auf das Vorkommen von Schnecken untersucht werden können.
  • Am Boden kniend schaut die Botanikerin durch die Lupe auf der Suche nach Moosen.
    7
    Schliesslich wird die Stichprobenfläche noch nach Moosen abgesucht. Die Moose werden aussortiert und zur nachträglichen Bestimmung im Labor verpackt.

Messnetze im Überblick

Laden Sie sich eine anschauliche Übersicht über die Messnetze des BDM als PDF herunter!

Methodenanleitungen

Die Methodik für die Feld- und Laborarbeit ist ausführlich beschrieben, um ein standardisiertes Vorgehen zu gewährleisten. Die entsprechenden Methodendokumente sind öffentlich zugänglich.

Messnetz Landschaften

Feldmitarbeitende erfassen die Pflanzen, Tagfalter und Brutvögel auf einer Fläche von einem Quadratkilometer Grösse. In der Regel schreiten sie dabei eine genau vorgegebene Strecke entlang von Wegen und Strassen ab.

Messnetz Fliessgewässer

Feldmitarbeitende erheben Gewässerwirbellose auf einem Abschnitt von 5 bis 100 Meter Länge – je nach Breite des Fliessgewässers. Die Tiere werden gesammelt für die Bestimmung in spezialisierten Labors.