Daten – woher sie kommen, wohin sie gehen

Damit das BDM belastbare Daten zur Verfügung stellen kann und Aussagen zur Biodiversität gemacht werden können, braucht es nicht bloss die richtigen Methoden. Jedes Jahr sind zahlreiche Feldbegehungen nötig sowie die entsprechenden Vorbereitungen, Datenkontrollen und -auswertungen. Hier die «Produktionskette» für BDM-Daten im Verlauf eines Jahres.

Vorbereitung

Vorbereitung der neuen Feldsaison am Computer.
  • Jahresstichprobe festlegen
  • Feldteams zusammenstellen und Pensen festlegen
  • Evtl. Methodenanleitungen für die Felderhebungen anpassen
  • Evtl. Liste der für die Erhebung zugelassenen Arten anpassen

Instruktionen

  • Startveranstaltungen der Feldteams pro Artengruppe: Bekanntgabe von Neuerungen, Besprechen von methodisch heiklen Punkten
  • Spezielle Weisungen im Verlauf der Feldsaison, vor allem bezüglich Witterung (Sicherheitsaspekte)
  • Gezielte Bildungsanlässe (z. B. Bestimmung schwieriger Artengruppen, Weiterbildung, Eichung)

Feldarbeit

Eindruck von der BDM-Feldarbeit Gefässpflanzen: Eine Feldmitarbeiterin kniet am Wegrand, hält eine Pflanze in der einen Hand und das Smartphone für die Dateneingabe in der anderen.
  • Feldbegehungen gemäss regulärer Methodik. Ein Teil der Messflächen wird für die Qualitätskontrolle durch Zweitbearbeitende doppelt erhoben.
  • Gefässpflanzen, Tagfalter, Brutvögel: Beobachtung und Artbestimmung vor Ort. Notieren der Artbeobachtungen in der BDM-App.
  • Moose, Schnecken, Gewässerwirbellose: Sammeln der Proben ohne weitere Bestimmung. Bei Gewässerwirbellosen Vorsortieren der Probe vor Ort. Versand der Proben für die weitere Bearbeitung und Bestimmung

Laborarbeit

Eindruck von der BDM-Laborarbeit: Ein Mitarbeiter bestimmt unter dem Binokular die Larve eines Gewässerinsekts.
Schnecken
  • Waschen und Sieben der Bodenproben
  • Sortieren der Schneckenschalen
  • Bestimmung der Schneckengehäuse auf Artniveau
Moose
  • Bestimmen der Proben auf Artniveau
Gewässerwirbellose
  • Bestimmen aller Proben bis auf Familienniveau. Weitergabe des Probematerials für die Artbestimmung
  • Bestimmung auf Artniveau für Eintags-, Stein- und Köcherfliegenlarven

Qualitätskontrollen

  • Plausibilitätskontrollen zu Artbestimmungen, Rückfragen bei Feldmitarbeitenden
  • Berechnen von Routine-Kennzahlen als Indikatoren für die Datenqualität
  • Evaluieren der Konsequenzen methodischer Fehler oder Abweichungen
  • Beschlüsse zur Gültigkeit bzw. Ungültigkeit von Rohdaten

Datenverwaltung

  • Import/Eingabe der Felddaten und Laborprotokolle in eine zentrale Datenbank
  • Kontrolle der Vollständigkeit der Aufnahmen und Datensätze
  • Einarbeiten der Beschlüsse aus der Qualitätskontrolle
  • Dokumentation sämtlicher Korrekturen der Rohdaten in einem Datenbankprotokoll

Daten freigeben und verwenden

  • Die bereinigten Daten werden für gültig erklärt und stehen für Datenanalysen zur Verfügung
  • Datenanalysen zu aktuellen Themen
  • Berechnung weiterer Indikatoren zur Biodiversität zuhanden von Bund und Kantonen, beispielsweise Legislaturindikator, Umweltindikatoren, Beitrag zum «Cercle Indicateurs»
  • Datenanalyse durch Dritte, auf Anfrage (z. B. Hochschulen)
  • Daten mit den Artnachweisen werden an das jeweilige nationale Daten- und Informationszentrum weitergeleitet

Begleiterin im Feld: Erfassungs-App

Die BDM-Feldarbeit ist digital: Eine Feldmitarbeiterin hält ein Smartphone in der Hand, erkennbar ist der Startbildschirm der BDM-App.

Heutzutage liegt es auf der Hand, Arten im Feld mit einer Smartphone-App zu erfassen. Im BDM erfolgt die Dateneingabe aber bereits seit 20 Jahren digital. Zu Beginn waren Palm-Pilot Geräte im Einsatz, heute normale Android- Smartphones. Der entscheidende Vorteil seit Beginn: einheitliche Datenformate, Artnamen und Kategorien für alle Feldmitarbeitenden sowie rascher Datenimport. Allein die Gefässpflanzen- Erhebungen in Landschaften erzeugen jährlich schweizweit rund 50 000 Artbeobachtungen! Die verwendete App wurde auf das BDM zugeschnitten und seit dem ersten Routine-Einsatz 2012 kontinuierlich weiterentwickelt. Die App kann auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.

Sonderheft Hotspot

Cover des Hotspot-Sonderhefts zu 20 Jahren Biodiversitätsmonitoring Schweiz.

Das Hotspot Sonderheft zu 20 Jahren BDM zeigt, wer hinter den Daten steckt und beleuchtet aktuelle Entwicklungen der Biodiversität.

Aktuelle Resultate

Aktuelle Resultate des BDM finden sich auf der Website des BAFU im Bereich zu den Umweltindikatoren.

Umweltindikatoren

Nationale Datenbanken

BDM-Daten mit den Artnachweisen werden an das jeweilige nationale Daten- und Informationszentrum weitergeleitet und in dessen Datenbank integriert. Die Daten der Gefässpflanzen gehen an Info Flora, diejenigen der Moose an Swissbryophytes und diejenigen der Tagfalter, Schnecken und Gewässerwirbellosen an info fauna.